Dienstag, März 20, 2007

Pan Gu: Chinesischer Schöpfungsmythos

„Einst als Himmel und Erde im Hühnerei, d.h. im Chaos (hundun), zusammenhingen, wurde in diesem Ei Pan Gu geboren. Nach l8.000 Jahren öffnete sich das Chaos (Ei), und das Klare (= Himmel, Yang) trennte sich von dem Trüben (= Erde, Yin), und zwischen den Himmel und der Erde war der Pan Gu als eine tragende Säule. Er wuchs mit dem Himmel jeden Tag zehn Fuß. So geschah es, dass nach 18.000 Jahren sein Körper den Abstand zwischen dem Himmel und der Erde ausfüllte. Als er im Sterben lag, wandelte sich sein Leib. Sein Atem wurde zu Wind und Wolken, seine Stimme zu Donnergrollen. Das linke Auge wurde zur Sonne, das rechte zum Mond. Arme und Beine verwandelten sich zu den vier Firsten des Universums und die Wölbungen des Leibes zu den fünf Heiligen Bergen. Sein Blut wurde zu Flüssen. Aus seinen Sehnen und Blutgefäßen wurden Erzadern, aus Fett und Fleisch Ackerböden, aus Kopfhaaren und Bart Sterne, aus Haut und Körperhaaren Gras und Bäume, aus Zahnen und Knochen Metalle und Steine, aus Samen und Knochenmark Perlen und Jade und aus seinem Schweiß Regen und Tau. Das Ungeziefer an seinem Körper wurde durch Einwirkung des Windes zum Menschenvolk."
von Thomas Milanowski

Vom Nicht-Tun

bild von blaueaster
“Etwas ist nicht dann vollkommen, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann!”
- Antoine de Saint-Exupéry

Wer Gelehrsamkeit sucht
lernt täglich dazu
Wer den rechten Weg sucht
verliert täglich etwas
weniger und weniger
bis das Nicht-Tun erreicht ist
Wird nichts mehr getan
bleibt nichts ungetan
Durch Nicht-Tun
wird die Welt gewonnen
Durch Tun
wird die Welt verloren

Lao Tse - Tao Te King – Vers 48 Übersetzung Bodo Kirchner
Anekdote zum Thema über die Raumfahrt:
Als die NASA anfing, Astronauten ins All zu schicken, merkte sie bald, dass normale Kugelschreiber in der Schwerelosigkeit nicht funktionieren. Um das Problem zu beheben, verwendeten NASA-Wissenschaftler zehn Jahre und zwölf Milliarden Dollar darauf, einen Kugelschreiber zu entwickeln, der in der Schwerelosigkeit, kopfüber, unter Wasser, auf beinahe allen Oberflächen einschließlich Glas und bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bis zu 300 "C schreibt.
Die Russen nahmen einen Bleistift.

Montag, März 19, 2007

Geist, Qi (Atem) & Körper


Entsprechend der klassischen chinesischen Physiologie sind Körper und Verstand ein Ganzes, das nicht geteilt werden kann. Der Verstand lebt dank des Körpers und umgekehrt, beide hängen von einander ab. Den Körper zu steuern und kultivieren kann nicht richtig getan werden, ohne die Verwendendung des Verstandes; umgekehrt ist es nicht möglich den Verstand zu ordnen und die Konzentration zu verbessern ohne ein korrekter Einsatz des Körpers und der Atmung zu erreichen. Die Atmung wiederum kann nicht kontrolliert werden, ohne die richtigen Körperhaltungen anzunehmen und das korrekte Fokussieren des Geistes. Alle orientalischen Körperdisziplinen bestätigen diese Grundregeln.
- (aus dem Englischen) Zhang Guangde (Lebenslauf .pdf)

Samstag, März 17, 2007

Spürvermögen

„Fast jeder kann lernen zu denken, oder zu glauben oder zu wissen, aber kein einzelnes menschliches Wesen kann unterrichtet werden, zu fühlen. Warum? Weil, wann immer du denkst oder, glaubst, oder weißt, bist du eine Menge anderer Leute: aber in dem Moment, wo du fühlst, bist du niemand außer dir selber. Niemand außer sich selber zu sein -- in einer Welt, die Tag und Nacht ihr bestes tut, dich zu einem Anderen zu machen -- bedeutet, die härteste Schlacht zu kämpfen, die jedes mögliche menschliche Wesen kämpfen kann; und nie aufhöre zu kämpfen.“
- (aus dem Englischen ) ee cummings

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